Tirolerin serbischer Herkunft mit markantem Akzent
Sa, 05. Oktober 2024 | 20:00 Uhr
Seit 2020 macht Malarina Kabarett und gewinnt subito schon 2023 den „Oscar“. Den Kabarett-Oscar genannten „Salzburger Stier“.
Ihr Debüt- und bisher einziges Solo-Programm, eine satirische Geschichtsstunde mit dem Titel “Serben sterben langsam”, wurde von Publikum und Kritik gefeiert. Es ist eine Reise entlang der Balkanroute von Sarajewo – der Kaisermord! – bis Wien und Ibiza – HC Strache! Es ist, wie die Laudatio feststellte, „ein listiger wie pointenreicher Mix aus angewandter Völkerkunde, politischer Satire und komödiantischer Aufarbeitung des von Stolz und Vorurteilen geprägten Verhältnisses zwischen Österreich und Serbien“. Kurz vor dem Corona-Lockdown wurde sie aus dem Stand zur Senkrechtstarterin.
Malarina ist eine Kunstfigur. Eine angelernte Tirolerin serbischer Herkunft, eine Femme Fatale, die mit markantem Akzent und ohne Umlaute – also „Gemiiise“ –, Jörg Haider fürchtet, HC Strache nachtrauert und sogar jodelt. So geht überzeugende Assimilation entlang der Innsbrucker Nordkette, so wird man echte Tirolerin, behauptet Malarina, die rechtsaffine Austroserbin.
Mit ihrem Alter Ego auf der Bühne teilt Marina Lackovic, wie sie im wirklichen Leben heißt, nur die serbischen Wurzeln. Auch sie kam als Kind nach Österreich, wuchs in Tirol auf und lebt heute in Wien. Persönlich jedoch hat sie sich „fürchterlich aufgeregt, dass viele (meiner Landsleute) den Strache gewählt haben. Da habe ich mich geschämt. Aber es gibt Leute, die sind so deppert, die glauben, ich meine das ernst.“
Dieses Schicksal teilt sie mit Lisa Eckhart. Auch ihr gutes Deutsch, wie der „Standard“ feststellt: Malarina „spricht das gewählteste Deutsch auf einer Kabarettbühne seit Lisa Eckhart.“
„Serben sterben langsam“ ist eine perfekte austro-serbische Melange aus Zeitgeschichte und Klischees, aus klugem Witz und Spiel mit den gängigen Serben-Klischees. Malarina traut sich was, ist klug, sehr amüsant und seziert scharfzüngig das Vorurteilsrepertoire der echten Österreicher über die Balkanmentalität. So ist ihr Outfit einerseits „zu viel“, aber bedeckt natürlich „zu wenig“. Malarina trägt die engsten Kleider des deutschsprachigen Kabaretts. Sie parodiert die serbische Eitelkeit, der Rest ist echt.
Und übrigens: Heinz-Christian Strache – der mit dem Ibiza-Skandal – soll, wie gut unterrichtete Kreise wissen, häufig wütend ins Telefon brüllen: „Ich kenne keine Malarina, hören Sie endlich auf mich anzurufen!“
KaFF kann sie bei einem ihrer (noch) wenigen Deutschland-Auftritte kennen lernen. Schaut schon mal, auch hier.
Vorverkauf 20 € | Abendkasse 23 €